Meanwhile, at NOME Gallery

Thursday 21st April, 2022 - Bruce Sterling

DIALOGUE
James Bridle and Jonas Staal
Wednesday, 27 April, 6–9 pm
Artist talk: 5 pm
/ English version / German version below

Berlin, 20 April 2022

NOME in collaboration with Laveronica Gallery is pleased to announce two parallel solo exhibitions with the artists James Bridle and Jonas Staal, with contributions by lawyer, academic, writer, and activist Radha D’Souza. This is the second project in the gallery’s Dialogue series.

James Bridle’s exhibition Signs of Life takes its name from Werner Herzog’s film Lebenszeichen (1968), in which three German soldiers patroling a Greek island are driven mad on encountering a vast field of spinning windmills. Bridle’s new work Windmill 03 (for Walter Segal) recreates a traditional Greek windmill from the original location of the film using surplus material from DIY architecture projects  Aegina Battery comprises an electricity generator powered by seventy-two Greek lemons dramatizing the power, abilities, and knowledges embodied in the natural world. Five solar panels are engraved with images and named for five species of Radiolarian: microscopic sea creatures who construct elaborate mineral skeletons from silica. . Recent optical research has shown that certain forms of engraving can increase the efficiency of solar photovoltaic panels, by trapping certain frequencies of light which would otherwise be reflected. In these works, Bridle invokes the potential of collaboration with the more-than-human world to seek regenerative solutions to the problems that we face, and the possibilities of collective education and agency.

Comrades in Deep Future centers on three works by Jonas Staal that address the notion of the non-human comrade. As Jodi Dean has written, comradeship is “characterized by equality and belonging, by a love and respect between equals so great that it can’t be contained in human relations but spans to include insects and galaxies (bees and stars) and objects themselves.” The Court for Intergenerational Climate Crimes (CICC, 2021-ongong) is a collaboration between Staal and Radha D’Souza, which consists of a large-scale installation in the form of a tribunal that prosecutes intergenerational climate crimes. Interplanetary Species Society (ISS, 2019) is an alternative biosphere constructed in a former underground nuclear facility in Stockholm. While the spacefaring trillionaire class aims to colonize Mars, ISS instead turns underground: intra-planetary. Part of the alternative biosphere are the Neo-Constructivist Ammonites (2019), which build on the heritage of the Soviet constructivist and productivist artists who argued that in a revolutionary situation, objects become comrades too. Obscur Unions, for Laure Prouvost(2020) takes the form of four drawings printed as flags, which are part of an ongoing collaboration between Staal and artist Laure Prouvost. Their shared works take the form of sites of assembly conceptualized by Staal in which anthropomorphic entities such as plants, arms, branches, tongues, toxins, breasts and signs created by Prouvost gather as political subjects. Across Staal’s three projects, extinct plants, neo-constructivist ammonites, and insurgent octopi appear as part of an insurgent popular front of earth workers. Human, non-human, more-than-human, and other-than-human alike. United in a struggle for deep futures and a biosphere for all.

The press kit including information and images is available here. The press images can be used free of charge in connection with editorial coverage of the event; the rights holder must be named in the credits.

Dialogue: James Bridle and Jonas Staal
James Bridle, Signs of Life
Jonas Staal, Comrades in Deep Future

28 April – 17 June 2022
Opening: 27 April, 6–9 PM
Artist talk: James Bridle and Jonas Staal, 5 PM

NOME
Potsdamer Str. 72, 10785 Berlin

Press contact
Jesi Khadivi
jesi@nomegallery.com
+49 30 922 83788

Image credits: James Bridle, prototype for Windmill 03 (for Walter Segal)

/Deutsche Version

Berlin, 20. April 2022

NOME freut sich, in Zusammenarbeit mit der Galerie Laveronica zwei parallele Einzelausstellungen mit den Künstler*innen James Bridle und Jonas Staal anzukündigen, mit Beiträgen der Anwältin, Akademikerin, Schriftstellerin und Aktivistin Radha D’Souza. Dies ist das zweite Projekt in der Dialogue Reihe der Galerie. Ein Gespräch zwischen Bridle und Staal findet am 27. April um 17 Uhr statt.

James Bridles Ausstellung Signs of Life ist nach Werner Herzogs Film Lebenszeichen (1968) benannt, in dem drei deutsche Soldaten, die auf einer griechischen Insel patrouillieren, in den Wahnsinn getrieben werden, als sie auf ein riesiges Feld von sich drehenden Windmühlen stoßen. Für die neue Arbeit Windmill 03 (for Walter Segal) baute Bridle eine traditionelle griechische Windmühle vom Originalschauplatz des Films nach und verwendet dazu überschüssiges Material aus DIY-Architekturprojekten. Aegina Battery besteht aus einem Stromgenerator, der von zweiundsiebzig griechischen Zitronen angetrieben wird und die Kraft, die Fähigkeiten und das Wissen, das in der natürlichen Welt steckt, dramatisiert. In fünf Solarpaneele sind Bilder eingraviert, die nach fünf Arten von Radiolarien benannt sind: mikroskopisch kleine Meeresbewohner, die kunstvolle Mineralskelette aus Kieselerde bauen. Jüngste optische Forschungen haben gezeigt, dass bestimmte Formen der Gravur den Wirkungsgrad von photovoltaischen Solarpaneelen erhöhen können, indem sie bestimmte Lichtfrequenzen einfangen, die sonst reflektiert würden. In diesen Werken beschwört Bridle das Potenzial der Zusammenarbeit mit der ausserhalb des Menschlichen liegenden Welt, um regenerative Lösungen für die Probleme zu finden, mit denen wir konfrontiert sind, sowie die Möglichkeiten kollektiver Bildung und Handlungsfähigkeit.

Comrades in Deep Future konzentriert sich auf drei Werke von Jonas Staal, die sich mit dem Begriff des nicht-menschlichen Kameraden auseinandersetzen. Wie Jodi Dean geschrieben hat, ist Kameradschaft “gekennzeichnet durch Gleichheit und Zugehörigkeit, durch Liebe und Respekt zwischen Gleichen die so groß sind, dass sie sich nicht auf menschliche Beziehungen beschränken lassen, sondern sich auf Insekten und Galaxien (Bienen und Sterne) und Objekte selbst erstrecken”. Der Court for Intergenerational Climate Crimes (CICC, 2021-andauernd) ist eine Zusammenarbeit zwischen Staal und Radha D’Souza, die aus einer großformatigen Installation in Form eines Tribunals besteht, das generationsübergreifende Klimaverbrechen verfolgt. Interplanetary Species Society (ISS, 2019) ist eine alternative Biosphäre, die in einer ehemaligen unterirdischen Atomanlage in Stockholm errichtet wurde. Während die raumfahrende Billionärsklasse den Mars kolonisieren will, wendet sich die ISS stattdessen dem Untergrund zu: intra-planetarisch. Teil der alternativen Biosphäre sind die Neo-Constructivist Ammonites (2019), die auf dem Erbe der sowjetischen konstruktivistischen und produktivistischen Künstler aufbauen, die argumentierten, dass in einer revolutionären Situation auch Objekte zu Genossen werden. Obscur Unions, for Laure Prouvost (2020) besteht aus vier Zeichnungen, die auf Flaggen gedruckt wurden und Teil einer laufenden Zusammenarbeit zwischen Staal und der Künstlerin Laure Prouvost sind. Ihre gemeinsamen Werke nehmen die Form von Versammlungsorten an, die von Staal konzipiert wurden und in denen anthropomorphe Wesen wie Pflanzen, Arme, Äste, Zungen, Gifte, Brüste sowie von Prouvost geschaffene Zeichen als politische Subjekte zusammenkommen. In den drei Projekten von Staal erscheinen ausgestorbene Pflanzen, neokonstruktivistische Ammoniten und aufständische Kraken als Teil einer aufständischen Volksfront von Erdarbeitern. Menschlich, nicht-menschlich, mehr-als-menschlich und anders-als-menschlich gleichermaßen. Vereint in einem Kampf für ferne Zukünfte und eine Biosphäre für alle.

James Bridle (geb. 1980, London) ist Autor*in, Künstler*in und Technolog*in und hat in bedeutenden internationalen Institutionen ausgestellt, darunter das Barbican, das Victoria and Albert Museum und die Serpentine Galleries, London, das MoMA, New York, das MAK, Wien, das Witte de With, Rotterdam, die KW, Berlin, das PinchukArtCentre, Kiew, das HKW, Berlin, die Sharjah Art Foundation, Sharjah, das ZKM Karlsruhe und das National Arts Center, Tokio. Bridle ist Autor*in von “New Dark Age” (2018) und “Ways of Being” (2022) und hat 2019 “New Ways of Seeing” für BBC Radio 4 geschrieben und präsentiert.

Jonas Staal (geb. 1981, Zwolle) ist ein bildender Künstler, der sich in seiner Arbeit mit der Beziehung zwischen Kunst, Propaganda und Demokratie beschäftigt. Er ist Gründer der künstlerischen und politischen Organisation New World Summit (seit 2012). Zusammen mit Florian Malzacher leitet er das Trainingscamp Training for the Future (seit 2018) und mit dem Menschenrechtsanwalt Jan Fermon initiierte er die Sammelklage Collectivize Facebook (2020-andauernd). Mit der Schriftstellerin und Anwältin Radha D’Souza gründete er den Court for Intergenerational Climate Crimes (2021-andauernd) und zusammen mit Laure Prouvost verwaltet er die Obscure Union. Staals aktuellestes Buch ist Propaganda Art in the 21st Century (The MIT Press, 2019). 

Das Press Kit mit Informationen zu der Ausstellung und NOME sowie Pressebildern ist hier verfügbar. Die Pressebilder können im Rahmen der Berichterstattung über die Veranstaltung kostenfrei genutzt werden; die angeführten Credits müssen dabei angegeben werden.

Dialogue: James Bridle and Jonas Staal
James Bridle, Signs of Life
Jonas Staal, Comrades in Deep Future

28. April – 17. Juni 2022
Eröffnung: 27. April, 18 – 21 Uhr
Gespräch: Dialogue: James Bridle and Jonas Staal, 27. April, 17 Uhr
NOME, Potsdamer Str. 72, 10785 Berlin

Presse-Kontakt
Jesi Khadivi
jesi@nomegallery.com
+49 30 922 83788

Bildangabe: James Bridle, prototype for Windmill 03 (for Walter Segal)